© Torben Kipp (Standort Borgloh NDS), David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW)
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Gronauer Urananreicherer Urenco soll seinen Vertrag mit der russischen Atomindustrie gekündigt haben - besorgniserregend sei der Grund: Die Ukraine-Krise - das Unternehmen möchte weiterhin den belieferten AKW in der Ukraine Hilfe zukommen lassen - Mahnwache soll auf die Problematik aufmerksam machen

Als Reaktion auf die Proteste von Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbänden sowie angesichts verschärfter EU-Sanktionen hat der Gronauer Urananreicherer Urenco gestern den Westfälischen Nachrichten mitgeteilt, dass er seinen Vertrag mit der russischen Atomindustrie gekündigt habe. Damit wird nun kein Uranmüll mehr von Gronau nach Russland exportiert. Da dies bislang die Hauptroute für die Entsorgung der Abfallreste aus der Gronauer Urananreicherung war, sprach Urenco-Sprecher Chris Breuer von "erheblichen Auswirkungen" für sein Unternehmen. Deutsche, russische und niederländische Anti-Atomkraft-Initiativen hatten jahrelang gegen die unverantwortlichen Uranmüllexporte protestiert. Urenco kündigte nun eine frühere Inbetriebnahme der 2014 erbauten Uranoxid-Uranmüll-Lagerhalle in Gronau an.

"Wir begrüßen natürlich den überfälligen Stopp des Russland-Geschäfts bei Urenco. Es ist aber sehr traurig, dass es erst eines russischen Angriffskriegs in der Ukraine bedurfte, um den Gronauer Urananreicherer zum Handeln zu bewegen. Wir fordern weiterhin einen generellen Stopp von Uranexporten – angereichertes Uran hat keine Zukunft für eine friedliche und erneuerbare Energiewelt und verschärft militärische Konflikte dramatisch," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Sehr besorgniserregend ist deshalb die gestrige Ankündigung der Urenco, man wolle den belieferten AKW in der Ukraine weiterhin "Hilfe" zukommen lassen. Wie dies inmitten des Kriegs, russischer Angriffe und militärischer Besatzung möglich sein soll, ist völlig unklar. Urenco muss die eigene Geschäftspolitik vollständig überdenken – Atomkraft ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. Darum fordern
Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen auch die Stilllegung der Gronauer Uranfabrik.

Seit mehreren Jahren beliefert der deutsch-niederländisch-britische Urananreicherer Urenco die Ukraine mit angereichertem Uran. Dieses wird dann vom US-Konzern Westinghouse im schwedischen Västeras zu Brennelementen verarbeitet und gelangt von dort in die Ukraine. Die aktuellsten Exportgenehmigungen für angereichertes Uran aus Gronau an die schwedische Brennelementefabrik wurden laut Exportliste des Bundes-Umweltministeriums am 1. Februar 2022 und am 2. Dezember 2021 erteilt.

11. März, 17.30 Uhr: Fukushima-Mahnwache Gronau

An diesem Freitag (11. März) wird in Gronau aus Anlass des elften Jahrestages der Atomkatastrophe von Fukushima mit einer Mahnwache gegen den Weiterbetrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage demonstriert. Start ist um 17.30 Uhr in Gronau am Alten Rathausturm, Theodor-Heuss-Platz. Friedensfahnen sind bei der Veranstaltung ausdrücklich erwünscht. Die Urenco hatte bis 2011 auch den
Fukushima-Betreiber Tepco mit angereichertem Uran beliefert.

15. April: Ostermarsch Urananreicherungsanlage Gronau

Für Karfreitag, 15. April, rufen Initiativen und Verbände zu einem Ostermarsch von Anti-Atom- und Friedensbewegung an der Urananreicherungsanlage Gronau auf. Konkret geht es dabei um Solidarität mit den leidenden Menschen in der Ukraine sowie um Protest gegen die neuerliche Gefahr eines Atomkriegs. Thema sind auch die atomaren Expansionspläne der Urenco sowie anderer Atomkonzerne und Regierungen für neue, gefährliche Atomreaktoren.

 

Quelle: https://sofa-ms.de/

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