© David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)
  • © David Poggemann (Standort Tecklenburg NRW), Torben Kipp (Standort Borgloh NDS)

71. traditionelles Steckenpferdreiten: 1400 Grundschüler traben mit ihren selbstgebastelten Rössern durch die Innenstadt - Veranstaltung soll an den Westfälischen Frieden von 1648 erinnern - Kinderfest findet erstmals seit Corona wieder in gewohnter Form statt

Pressemitteilung der Stadt Osnabrück:

In diesem Jahr findet das Steckenpferdreiten in der Friedensstadt Osnabrück wieder in seiner gewohnten Form wie in den Zeiten vor Corona statt. Am Donnerstag, 13. Oktober, ziehen rund 1400 Viertklässlerinnen und Viertklässler auf ihren selbst gebastelten Steckenpferden und mit bunten Hüten durch die Innenstadt zum Markt, wo sie über die Rathaustreppe reiten und eine süße Brezel von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter bekommen. 

„Wir freuen uns sehr, dass das Steckenpferdreiten endlich wieder als großes Friedensfest mit Umzug stattfinden kann. Das Gemeinschaftserlebnis ist deutlich stärker, wenn alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam unterwegs sind. sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Darüber hinaus kommt die Friedensbotschaft dieser Osnabrücker Traditionsveranstaltung stärker zum Tragen, wenn 1400 Kinder gemeinsam den Frieden feiern und das Steckenpferdlied anstimmen“, ergänzt Anke Bramlage, Leiterin des Projektbüros im städtischen Fachbereich Kultur, das das Steckenpferdreiten veranstaltet.. 

Während des Lockdowns im Oktober 2020 musste das damalige Steckenpferdreiten abgesagt und auf das darauffolgende Jahr verschoben werden. Im Juli 2021 wurde es in einer eingeschränkten Form und über drei Tage verteilt nachgeholt. Im Oktober 2021 konnte das Steckenpferdreiten der zu dem Zeitpunkt aktuellen vierten Klassen zwar durchgeführt werden, fand aber wegen der geltenden Corona-Bestimmungen nur in einer kleinen Form ohne Umzug durch die Innenstadt statt. 

Der Umzug startet um 17 Uhr auf dem Herrenteichswall hinter der Domschule, wo die Kinder von der Oberbürgermeisterin begrüßt werden und gemeinsam das Steckenpferdlied „Wir Reiter zieh‘n durch Osnabrück und singen für den Frieden …“ singen. Um 17.15 Uhr ziehen die von der Stadtwache begleiteten Steckenpferdreiterinnen und Steckenpferdreiter über Herrenteichswall, Möserstraße, Georgstraße, Große Straße, Nikolaiort, Krahnstraße, Marienstraße und die Heger Straße zum Marktplatz führt. Durch den Umzug kommt es zwischen 17.15 und 17.40 Uhr im Bereich Schillerstraße, Herrenteichsstraße, Möserstraße, Georgstraße und Dielingerstraße/Lortzingstraße zu Einschränkungen für den Autoverkehr. 

Während die Kinder durch die Stadt ziehen, spielen verschiedene Musikgruppen am Wegesrand. Um 18 Uhr kommen die Schülerinnen und Schüler auf dem Markt an und reiten über die Rathaustreppe, wo ihnen die Oberbürgermeisterin eine süße Brezel überreicht. Anschließend wird mit Musik von Stephan Rodefeld & The Rock’N'Royals – inklusive des Steckenpferdsongs – gefeiert. Außerdem wird die multimediale Performance „Der Streit der Farben“ aufgeführt. Mit einer Feuerjonglage und einem Feuerwerk werden die Kinder sowie ihre Eltern, Geschwister und Freundinnen und Freunde verabschiedet. Die Veranstaltung endet um 19 Uhr. 

Hintergrund
Seit 1953 erinnert die Stadt Osnabrück mit dem Steckenpferdreiten an die Verkündung des Westfälischen Friedens von der Treppe des Rathauses. Zur Erinnerung an dieses historische Ereignis, mit dem der 30-jährige Krieg endete, feiert die Stadt alljährlich den Friedenstag am 25. Oktober, der auch Anlass für das Steckenpferdreiten der vierten Schuljahrgänge in der Friedensstadt ist. Das Kinderfest ist überregional bekannt. Viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker haben bisher an dem Steckenpferdreiten teilgenommen und berichten teils noch Jahre später von ihren Erlebnissen. 

Das Steckenpferdreiten ist ein Friedensfest für Kinder, das ihnen den Gedanken der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens auf spielerische Weise vermitteln soll. Die Tradition geht auf ein Ereignis in Nürnberg im Jahr 1650 zurück. Damals wurden in der Stadt die praktischen Folgen des zwei Jahre zuvor geschlossenen Westfälischen Friedensvertrags geregelt. Einige Nürnberger Jungen ritten mit Steckenpferden zu Fürst Piccolomini, dem Beauftragten des deutschen Kaisers, und baten um ein “Friedensgedächtnis”. Der Fürst ließ daraufhin viereckige, silberne Gedächtnispfennige prägen, die auf einer Seite einen Jungen als Steckenpferdreiter zeigen. Auch die Jugend erhielt diese Münze, „um die Friedensfreude in die nächste Generation weiterzuvermitteln“. 

Mehr als zwei Jahrhunderte später griffen die emsländischen Dichterinnen Clara und Emmy von Dincklage das Ereignis in ihrem Buch „Geschichten für die Jugend" auf, verlegten aber den Schauplatz nach Osnabrück. 

Ihre Geschichte wiederum war die Quelle für das Osnabrücker Steckenpferdreiten, das 1948 der damalige Stadtarchivar Ludwig Bäte (1892 bis 1977) aus Anlass des 300. Jahrestages des Westfälischen Friedens bei einer Friedensgedächtniswoche ins Leben rief. Damals ritten rund 100 Jungen zu Ehren des Friedens durch die vom Krieg zerstörte Altstadt und umrundeten den Marktplatz zweimal. Seit 1953 wird das Steckenpferdreiten jährlich veranstaltet. Durften zunächst nur Jungen teilnehmen, wurde nach und nach zu einer Veranstaltung für alle Geschlechter. 

Werbung