Meldung der IG Metall: Tarifrunde Einzelhandel Niedersachsen und Bremen - ver.di ruft die Beschäftigten im Einzelhandel zu ersten Warnstreiks auf – Kundgebungen in Hannover und Bremen geplant
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am Mittwoch, 17. Mai 2023, Beschäftigte im Einzelhandel in Niedersachsen und Bremen zu eintägigen Warnstreiks auf. Kundgebungen sind in Bremen und Hannover geplant. In der ersten Verhandlungsrunde am 3. Mai hatten die Arbeitgeber der Branche ein Angebot vorgelegt, das die aktuelle Preissteigerung von 7,4 Prozent (März 2023) nicht einmal ansatzweise kompensiert und somit zu Reallohnverlusten führt. Zu den ver.di-Forderungen nach einem rentenfesten Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde, sowie einer gemeinsamen Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE), verweigerten sie die Verhandlungen.
„Die Beschäftigten im Einzelhandel halten dieses Angebot für eine Unverschämtheit. Gerade sie leiden unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten“, sagt ver.di-Verhandlungsführerin Sabine Gatz. Die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie würden sich für die Kolleginnen und Kollegen viel stärker auswirken, als für Menschen mit höheren Einkommen. Sie bräuchten jetzt nachhaltige und tabellenwirksame Entgelterhöhungen. „Da die Arbeitgeber dies in der ersten Verhandlungsrunde ignoriert haben, zeigen ihnen die Beschäftigten jetzt, dass sie bereit sind für ihre Forderungen zu kämpfen,“ so Gatz weiter. Die Verhandlungen werden am 06.Juni 2023 fortgeführt.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel Niedersachsen und Bremen:
§  Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde.
§  Ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
§  Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro pro Monat.
§  Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.